Kulturelle Unterschiede zwischen Österreich und der Schweiz

Auf den ersten Blick gibt es zwischen Österreich und der Schweiz mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Beide Länder liegen im Herzen Europas, sind bekannt für ihre Berglandschaften und beide sind vergleichsweise klein, wenn man nur die Fläche betrachtet. Beide Länder sind beliebte Ski- und Urlaubsregionen und die Lebensqualität wird ebenfalls gleich bewertet. Dennoch gibt es einige Unterschiede und der offensichtlichste ist sicherlich die Sprache.

 

Schwyzerdütsch und Wienerisch lassen sich nicht vergleichen

In Österreich spricht man Standarddeutsch und natürlich je nach Region unterschiedliche Dialekte. Besonders der Wiener Dialekt ist durch Film und Fernsehen bekannt und wird damit gern als der österreichische Dialekt schlechthin gesehen. Allerdings spricht man nicht in ganz Österreich diesen Dialekt und die regionalen Mundarten klingen schon wenige Kilometer außerhalb von Wien völlig anders.

In der Schweiz spielt die Sprache noch eine ganz andere Rolle, denn das Land wird in vier Regionen unterteilt. Neben Deutsch sind auch Französisch, Italienisch und Rätoromanisch Amtssprache in der jeweiligen Region. Dabei wird das Schweizerdeutsche gern als Dialekt gesehen, allerdings ist es mehr ein Sammelbegriff für verschiedene Dialekte und regionale Mundarten. Die sprachliche Vielfalt, die daraus resultiert, macht sich auch im Alltag bemerkbar. Vokabeln aus drei verschiedenen Ländern gehören in den verschiedenen Schweizer Dialekten zum Wortschatz, der in Österreich einheitlicher ausfällt.

 

Die Sprachenvielfalt bringt auch Vielfalt auf dem Teller

Gourmets lieben die Schweizer Küche für ihre Vielfalt. Französische, italienische und deutsche Einflüsse bieten fast unendliche Möglichkeiten. Die Schweizer sind damit ein klein wenig experimentierfreudiger, was das Essen angeht.  In Österreich orientiert man sich eher an der klassischen, deutschen Küche. Doch auch diese bietet etliche Highlights, die weit über die Landesgrenzen hinaus beliebt sind. Kaiserschmarrn, Wiener Schnitzel und Sachertorte sind kulinarische Perlen, die überall auf der Welt gern genossen werden. Das Schweizer Birchermüsli, Fondue-Gerichte und Raclette sind dafür Spezialitäten aus der Schweiz, die überall beliebt sind.

 

Die lebenswerteste Stadt

Die Mercer Studie legt jedes Jahr die 10 lebenswertesten Städte der Welt fest und Wien führt diese Liste seit etlichen Jahren an. Allerdings sind die Schweizer unter den weiteren 9 Plätzen gleich mehrmals vertreten und können mit Basel, Genf und Zürich dreifach punkten. Die Kriterien für die Wahl beinhalten unter anderem die politische Stabilität, wirtschaftliche Aspekte, die Gesundheitsversorgung, die Kriminalitätsrate und auch das Freizeitangebot. Vor allem was das kulturelle Angebot angeht, ist Wien unschlagbar, denn sogar ein Theaterbesuch ist dort für kleines Geld erschwinglich. Zürich hingegen gilt als eine der teuersten Städte der Welt, doch die Einkommen sind in der Schweiz auch höher als in Österreich.

 

Klassik und Ländlermusik treffen aufeinander

Mozart, Beethoven und Johann Strauß sind nur einige Namen berühmter Musiker, die man mit Österreich verbindet. Die Klassik ist auch heute noch auf allen Bühnen des Landes zuhause. In der Schweiz liebt man hingegen eher die Volksmusik. Instrumente wie das Alphorn oder die Schwyzer Orgel sorgen für den ganz eigenen Klang, der gerne unter dem Begriff Ländlermusik zusammengefasst wird. Dabei lässt sich die Ländlermusik ähnlich wie die Volksmusik in viele Unterkategorien einteilen. Regionale Künstler aus der Schweiz genießen ein großes Ansehen im eigenen Land, sind aber über die Landesgrenzen hinaus weniger bekannt. 

 

Bei der Pünktlichkeit scheiden sich die Geister

Die "akademische Viertelstunde" kennt man in Österreich sehr gut. Diese Redewendung ist spöttisch gemeint und bezieht sich auf das unpünktliche Erscheinen zu einer Verabredung. Leichte Verspätungen sind hier völlig normal und vor allem im privaten Bereich werden sie direkt eingeplant. In der Schweiz hingegen legt man großen Wert auf Pünktlichkeit und Genauigkeit im Detail.  Kommt man zu spät zu einem Meeting, kann es leicht passieren, dass ein Schweizer ein gutes Geschäft nicht direkt abschließt, weil er durch die Verspätung seines Geschäftspartners verstimmt ist.

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FAQ über die kulturellen Unterschiede zwischen Österreich und der Schweiz

Die Schweizer wollen politisch neutral bleiben und sich nicht an bewaffneten Konflikten zwischen Staaten beteiligen. Daher lehnt das Land einen Beitritt zur EU ab. Allerdings existieren natürlich  Verträge zwischen der Schweiz und der EU, die von beiden Seiten sehr geschätzt werden.

Gemessen am Nationencup im Skisport sind die Österreicher deutlich erfolgreicher mit 27 Siegen seit 1990, denn die Schweiz kann hier nur 8 Siege feiern. Dennoch lieben die Sportfans in beiden Ländern ihre Skistars und fiebern jedes Jahr aufs Neue mit.

Den Schweizern sagt man gerne nach, sie wären reservierter als andere und die Österreicher sind eher offen und duzen auch Fremde gerne schnell. Schweizerdeutsch wird etwas langsamer gesprochen als die meisten Dialekte in Österreich, was vielleicht ein Grund für vorschnelle Urteile ist. Beide Nationen sind jedoch gleichermaßen freundlich und die Höflichkeit gehört für die Schweizer genau so zum Alltag wie in Österreich.